
Über unsDie Geburtsstunde des Kammerchors Altodijo war ein gerade so singfähiger, vierstimmiger Projektchor, der sich im Jahre 2009 zu einem Adventsingen zusammenfand. Bei den Teilnehmern handelte es sich damals durchweg um erfahrene Chorsänger/innen. Aus dem zurückhaltend gehegten Wunsch, den Chor zur dauerhaften Einrichtung werden zu lassen, wurde schnell ein fester Beschluss. Da jedes Kind einen Namen braucht, wurde aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der Gründungsmitglieder (Alexandra, Tom, Dieter und Johannes) der klangvolle Name Altodijo. Unser Ziel war die Zusammenstellung eines zwölfköpfigen Kammerchores, der sich bei der Auswahl der Stücke nicht auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen wollte. Die unterschiedliche musikalische Herkunft der Gründungsmitglieder (Jazzgesang, Oratorienchor, Opernchor) bedingte unterschiedliche musikalische Vorlieben der einzelnen Sänger/Innen. Dennoch versprach man sich, unvoreingenommen auch die Chorliteratur der jeweils anderen "Fraktion" zu erarbeiten. Bald zeigte sich, dass die Chormitglieder den musikalischen Reiz der bis dahin weniger bevorzugten Musik ebenso zu schätzen lernten. Es dauerte über ein Jahr, die gewünschte Besetzung zusammen zu fügen. Die ersten Monate waren von ständigen Wechseln geprägt. Wir erkundigten uns in der Chorszene nach Interessenten, wurden angesprochen und es gab so manche "Versuchsprobe" mit neuen Sängerinnen und Sängern. Unser doch sehr kleiner Chor stellt besondere stimmliche Anforderungen an seine Mitglieder. Mit der Zeit gelang es uns dennoch, eine Gruppe zu bilden, die hinsichtlich ihrer Charakteristik ein homogenes und rundes Klangbild ergab. Zunächst sang der Chor ohne Leitung. Mit steigender Komplexität der Werke wurde es jedoch nötig, eine Chorleitung zu suchen. Wir wurden schließlich in unseren eigenen Reihen fündig und Johannes Fell übernahm das Dirigat. Dies hat sich im Laufe der Zeit als Glücksgriff erwiesen. Es gelingt ihm immer wieder, uns seine Visionen anschaulich zu vermitteln und uns zu Höchstleistungen zu animieren.
Seit 2010 arbeiteten wir nun an unserem Repertoire und stellten bald fest, dass unser eigener Anspruch an den Kammerchor gestiegen war. Wir entschlossen uns daher, regelmäßige Stimmbildungen zu absolvieren. Zu diesem Zweck konnten wir den renommierten Opernsänger und Gesangslehrer Martin Ackermann gewinnen, der seither einmal im Monat und bei Probenwochenenden mit uns arbeitet und der bis heute unserem Chor freundschaftlich verbunden ist. Gelegentlich übernimmt die befreundete Sopranistin Severine Joordens das Coaching der Damenstimmen. Im Laufe der Zeit wurde immer deutlicher, wie anfällig ein nur zwölfköpfiger Chor ist, was Ausfälle durch Erkrankungen oder anderweitige Verpflichtungen betrifft. Wir entschlossen uns daher Anfang 2013, jede Stimme vierfach zu besetzen. So lassen sich Ausfälle eher kompensieren, ohne dass die Ausgewogenheit des Chorklangs leidet. Ebenfalls im Jahre 2013 stieß der Hückelhovener Pianist Thomas Hansen zu unserem Chor und begleitet uns seither mit seinem genialen Klavierspiel, was uns die Türen zu einem noch breiteren Repertoire öffnete.
Die konsequente Arbeit und das dadurch bedingte häufige Zusammensein hat aus uns einen Freundeskreis mit gemeinsamem Hobby gemacht, der auch die jeweiligen Familien mit einschließt. Dennoch steht immer der Gesang im Mittelpunkt und wir konnten bei zahlreichen Gelegenheiten Teile unseres, inzwischen doch recht umfangreichen Repertoires zu Gehör bringen. Unser Chor verfügt heute auch international über gute Verbindungen. Regelmäßig tauschen wir uns mit befreundeten Ensembles in Frankreich und den Niederlanden aus. Für uns ist es immer wieder spannend, mit anderen Musikern zusammen zu arbeiten und wir haben in diesem Zusammenhang schon so manches schöne Konzert bei unseren Freunden jenseits unserer Landesgrenzen geben dürfen. Highlights:Am 13.09.2014 brachte unser inzwischen 15-köpfiger Kammerchor erstmals ein abendfüllendes Werk, die "Petite Messe Solennelle" von Gioachino Rossini in seiner Urfassung für Kammerchor, vier Solisten, Piano und Harmonium auf die Bühne der Aula in Hückelhoven. Übrigens hatte im Vorfeld der WDR eine kurze TV-Reportage über die Probearbeiten gesendet. Vor zahlreichem Publikum und mit bestens aufgelegten Solisten gelang es uns und unserem großartigen Pianisten Thomas Hansen, sowie Kai Stoffels am Harmonium unter der Leitung von Johannes Fell, das Publikum an diesem Abend zu verzaubern. Für uns war es ein phantastisches Erlebnis und wir fühlten uns ermutigt, auch in Zukunft weitere größere Aufgaben in Angriff zu nehmen.
Am 22.10.2016 brachten wir unser nächstes großes Projekt auf die Bühne und betraten mit der Stückauswahl dabei weitestgehend Neuland. Unter dem Motto "Eine Tüte Popcorn bitte / Eine Reise durch die Welt der Filmmusik" konnten wir unter der Leitung von Johannes Fell zusammen mit der Coverband "Change", mit Thomas Hansen (Piano), Britta Hansen(Querflöte), Silke Tischtau(Tanz) und mit den erstklassigen Moderatoren der Theatergruppe "Märchenbengel" vor nahezu ausverkauften Rängen in der Aula Hückelhoven auf ganzer Linie überzeugen. Auf vielfachen Wunsch unseres begeisterten Publikums gab es, abermals vor ausverkauftem Haus, am 21.04.2017 im Saal Sodekamp-Dohmen ein Da capo Konzert, begleitet von einem hervorragenden 4-Gänge-Menü. Das Dinnershow-Konzert war für alle Beteiligten ein Experiment, welches man in diesem Fall getrost als geglückt bezeichnen darf. Am 20.06.2019 waren wir von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Park der Villa Hammerschmidt geladen. Der Bundespräsident und seine Gattin Elke Büdenbender hatten ca. 700 Gäste zu einem Konzert „Höhnes Classic“ eingeladen. Wir wurden nach allen Regeln der Kunst mit guter Musik, Getränken, einem traumhaft schön beleuchteten Park und einem reichhaltigen Buffet verwöhnt. Herr Steinmeier und seine Gattin wollten mit diesem Konzert ihrem Dank für das ehrenamtliche Engagement von Laienmusikern Ausdruck verleihen. Es war für alle, die dabei waren, ein unvergessliches Erlebnis.
Im Jahre 2017 begann unser Pianist Thomas Hansen, der eine große Leidenschaft für die Komposition hegt, als sein Opus 4 ein Requiem für Chor, Bariton und Klavier zu schreiben. Er widmete es unserem Chor und wir haben das Angebot, die Uraufführung zu übernehmen, natürlich begeistert angenommen. Seit Mai 2017 haben wir uns, abgesehen von einigen Unterbrechungen durch andere Konzerte, konsequent darauf vorbereitet, dieses Requiem am 09.11.2019 uraufzuführen. Im gleichen Konzert führten wir das Requiem Op. 48 von Gabriel Fauré auf. Es war eine abenteuerliche Reise, ein neu geschaffenes Werk zusammen mit dem Komponisten zu erarbeiten, die dem Chor alles abverlangte. Wir haben dabei jedoch auch unendlich viel gelernt. Die Mühe hat sich wahrlich gelohnt: Die Uraufführung in der voll besetzten St. Leonhard Kirche in Hilfarth wurde ein riesiger Erfolg.
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